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Wie geht es weiter mit der Marke Bayerwald?

Daniel Mund
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Das Traditionsunternehmen Bachl aus Röhrnbach hat im Mai 2020 den insolventen Fensterhersteller Bayerwald aus Neukirchen vorm Wald übernommen. Zusammen will man der Marke zurück zur alten Stärke verhelfen. Lesen Sie, worauf Bachl besonderen Wert legt und was der Vermieter der Bayerwald-Immobilie zu dem Deal sagt.

Noch Mitte Februar erschütterte die Meldung der Insolvenz von Bayerwald die Region, doch innerhalb weniger Wochen konnte bereits ein Käufer und damit auch eine Lösung für die rund 380 Beschäftigten gefunden werden: Die familiengeführte Bachl-Gruppe.

Der Anbieter und Hersteller von Baustoffen, Dämmstoffen, Kunststoffen und Baudienstleistungen im Hoch- und Tiefbau, produziert selbst seit 1986 Fenster und Haustüren aus Kunststoff und Aluminium am Standort in Untergriesbach. Bachl ist also Branchenkenner, der tief in der Region verwurzelt ist. „Mit der Übernahme verfolgen wir als strategisches Ziel die ­Erweiterung und Ergänzung unseres bestehenden Produktportfolios vor allem in den Bereichen Holz und Holz-Alu, um damit unsere Marktposition im Bereich Fenster und Türen signifikant auszubauen. Dabei können wir auch unternehmensübergreifende Synergien mit unserem eigenen Fensterwerk nutzen“, so Bachl-Geschäftsführer Michael Küblbeck. 

Die Marke Bayerwald ist als Premiumprodukt überregional bekannt und ist sowohl im Fachhandel als auch bei Endkunden etabliert. Obwohl sich das Unternehmen die letzten beiden Jahre auf Wachstumskurs befand, konnte die Finanzierung des Geschäftsbetriebes nicht mehr vollumfänglich abgesichert werden. „In Krisenzeiten wie dieser hat die Nachricht von der Übernahme durch die Firma Bachl bei der gesamten Belegschaft für Aufatmen gesorgt“, erklärt Bayerwald-Geschäftsführer Jürgen Hartrampf, der auch weiterhin die Unternehmensleitung innehaben wird. 

Gemeinsam will man die Marke Bayerwald mit Innovation, Kundennähe und bewährter Zuverlässigkeit zu ihrer alten Stärke zurückführen. Die Motivation der Mitarbeiter war in den Wochen nach der Insolvenzantragsstellung ungebrochen, sodass Aufträge ohne Einschränkungen bearbeitet werden konnten. Auch zukünftig werden die Kunden wie gewohnt von ihren bisherigen Ansprechpartnern bei Bayerwald betreut und können auf das bekannte Produktsortiment zurückgreifen. 

Markus Altenbuchinger, der nach wie vor Besitzer und Vermieter der Bayerwald-Immobilie ist, zeigt sich ebenfalls erleichtert, dass die ihm bestens bekannte Bachl-Gruppe als Fensterhersteller den Zuschlag erhalten hat: „Ich bin überzeugt und zuversichtlich, dass mit der Firma Bachl die richtige Entscheidung getroffen wurde und mit ihr das Unternehmen und die Marke Bayerwald die einstige Erfolgsgeschichte fortsetzen werden.“

Die GLASWELT hat zum Bachl-CEO Michael Küblbeck Kontakt aufgenommen und im Interview weitere exklusive Details zum Bayerwald-Deal erfahren.

Bachl-CEO Michael Küblbeck im Interview

Bachl-Geschäftsführer Michael Küblbeck

GLASWELT  –  Welchen Vertriebsansatz hat das Karl Bachl Fenster- und Türenwerk in der Vergangenheit verfolgt? Wie kommt der Endkunde an ­Bachl-Fenster?

Michael Küblbeck  –  Die Produkte aus dem Karl Bachl Fenster- und Türenwerk sind über unsere langjährigen Handelspartner – also den Baustoffhandel – verfügbar. Bei Großprojekten bieten wir auch Montage und Projektabwicklung mit an – sowohl bei externen Projekten als auch innerhalb der Unternehmensgruppe.

Bayerwald vermarktete seine Elemente bislang über eine klassische Händlerstruktur. Wird sich an dieser Struktur in der Zukunft etwas ändern? Wird man mit einer erweiterten Kapazität auch den eigenen regionalen Wirkungskreis erweitern?

Bayerwald wird mit der vorhandenen Vertriebsmannschaft die bestehenden Handelspartner weiter betreuen und beliefern. Vor allem bei den guten Handelspartnern ist man bestrebt, die Geschäftsbeziehungen zu stärken und weiter auszubauen.

 Mit der Übernahme verfolgen Sie die Erweiterung und Ergänzung Ihres bestehenden Produktportfolios vor allem in den Bereichen Holz und Holz-Alu. Was passiert mit dem Kunststoffbereich bei Bayerwald? 

Der Kunststoffbereich bei Bayerwald ist und bleibt ein wesentlicher Bestandteil des Produktportfolios und steht auch weiterhin neben den anderen Bereichen im Fokus. 

Wird es Synergieeffekte durch die Bayerwald-Übernahme geben – beispielsweise bei dem eigenen Fenster- und Türenwerk oder bei Bayerwald? Planen Sie nach der erfolgten Übernahme, Produktionsstandorte zusammenzufassen?

In der Firmengruppe sind wir ständig auf der Suche nach Synergien und versuchen diese zu nutzen. Das gilt auch für diese Akquise. Wir beabsichtigen keine Verlagerung bzw. eine Zusammenlegung. Es sind an beiden Produktionsstandorten Optimierungen und Investitionen geplant.

Wird es im Sortiment Anpassungen geben? Sie verarbeiten ja beispielsweise unterschiedliche Profilsysteme bei Bayerwald und Bachl.

An dem derzeitigen Produktportfolio wird nichts verändert. Die bestehende Differenzierung in den Profilsystemen bleibt aufrechterhalten.

 Genießt das Management bei Bayerwald Ihr Vertrauen?

Bayerwald verfügt über langjährige und erfahrene Mitarbeiter. Unser Ziel ist es, gemeinsam mit den Mitarbeitern und Führungskräften die Marke und das Unternehmen zur alten Stärke zurückzuführen.

Halten Sie an der Marke Bayerwald fest?

Ein eindeutiges Ja. Die Marke Bayerwald ist für uns sehr wichtig und genießt überregionale Bekanntheit. Sie steht für Verlässlichkeit, Qualität und hervorragende Produkte aus dem Bayerischen Wald.

Sehen Sie Investitionsbedarf innerhalb der Produktion bei Bayerwald?

Ja, denn für jede Produktion ist es wichtig, dass sie sich auf dem aktuellen Stand befindet. Dies gilt natürlich auch für Bayerwald. In der Holzfensterproduktion wurden beispielsweise bereits Investitionen ausgelöst.

Vielen Dank, Herr Küblbeck, für Ihre Auskünfte.

Mehr Informationen zur Bachl-Gruppe

Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 1926 in Deching bei Röhrnbach im Bayerischen Wald. Heute beschäftigt die familiengeführte Firmengruppe gut 2300 Mitarbeiter im In- und Ausland, mit weiteren Werken und Handelsniederlassungen in Tschechien, Ungarn, Österreich, Italien, Polen, Rumänien und Kroatien. Das Leistungsspektrum umfasst die Bereiche Baustofferzeugung, Dämmstoffe, Kunststoffe, Bauelemente und zahlreiche Baudienstleistungen im Hoch- und Tiefbau. Neben dem Unternehmensfeld Dämmstoff- und Kunststoffverarbeitung sowie den Bereichen Baustoffe und Bauelemente, spielt der Sektor mit den Sparten Hoch- und Tiefbau, Straßenbau, Betonfertigteilproduktion, Hightech-Haus und schlüsselfertiger Industrie- und Gewerbebau eine weitere Hauptrolle im Unternehmen. 

www.bachl.de

Dieser Beitrag ist zuerst erschienen in GLASWELT 06/2020.

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